Was ist THC?
THC ist der allgemeine Name für Tetrahydrocannabinol, ein psychoaktiver Cannabis-Bestandteil. Es ist der Inhaltsstoff, der dafür verantwortlich ist, dass sich die Anwender „high“ und euphorisch fühlen. Dieses entspannende Gefühl wird erzeugt, wenn die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn angesteuert werden. Das wirkt sich auf Bereiche wie Koordination, Vergnügen und kognitive Fähigkeiten aus. Es erhöht auch den Appetit, indem es den Hypothalamus im Gehirn aktiviert, der dann Hunger signalisiert.
Diese Eigenschaft macht THC wirksam gegen Appetitlosigkeit und Übelkeit. Das ist auch der Grund, warum THC bei Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, zum Einsatz kommt. Ähnlich wie CBD könnte THC Auswirkungen auf unser Gehirn haben, so dass es geeignet für die Anwendung bei Kopfschmerzen oder Migräne, Depressionen, Angst- und Schlafstörungen sei. Allerdings ist THC in den meisten Ländern illegal, während industrieller Hanf, also Pflanzen mit CBD und kaum THC, in vielen Länder der EU legal ist (Wo ist CBD legal?).
Eine größere Dosis THC bedeutet, dass Sie mehr „high“ werden. Sie sollten darauf hingewiesen werden, dass eine Überdosierung riskant ist. Eine THC-Überdosis verursacht Erbrechen, Schwindelgefühl und/oder Paranoia.
Was ist CBD?
CBD, kurz für Cannabidiol, ist eine chemische Verbindung aus der Cannabispflanze. Es ist eine natürlich vorkommende Substanz, die in Produkten wie Ölen und Nahrungsmitteln verwendet wird, um ein Gefühl der Entspannung und Ruhe zu vermitteln. Im Gegensatz zu seinem Cousin Tetrahydrocannabinol (THC) ist es nicht psychoaktiv.
Für Menschen, die unter chronischen Schmerzen aufgrund einer Krankheit leiden, könnte CBD empfohlen werden, da CBD die Beschwerden lindern könnte, ohne ihre Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen. Mehr dazu im Artikel über CBD bei chronischen Schmerzen.
Beitrag vom MDR zum Unterschied zwischen CBD und THC (1:46 min)
Unterschied zwischen THC und CBD
THC und CBD sind die häufigsten Cannabinoide, allerdings sind die beiden sehr unterschiedlich. Wir werden die Unterschiede zwischen CBD und THC genauer erläutern. CBD ist nicht psychoaktiv und lässt Sie sich nicht „high“ fühlen. THC ist das psychoaktive Cannabinoid und hinterlässt nach dem Konsum ein psychologisches „Highgefühl“. THC ist verantwortlich für das euphorische Gefühl, das die Nutzer oft empfinden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass es an Cannabinoid 1-Rezeptoren im Gehirn bindet. Dies verändert die Funktionsweise des Gehirns und verursacht das High-Gefühl. CBD bindet hingegen nicht an die Cannabinoid 1-Rezeptoren. Aus diesem Grund hat es auch nicht die psychoaktive Wirkung des THC. Auf der anderen Seite hat CBD viele Auswirkungen auf unseren Körper und Geist. CBD könnte als Antidepressivum oder Antipsychotikum eingesetzt werden, da es mit Gehirnrezeptoren reagieren könnte (Mehr dazu im Artikel „CBD bei Depressionen„).
Kann man nach CBD-Konsum Auto fahren?
CBD hat keinerlei psychoaktive Wirkung, daher können Sie uneingeschränkt fahren. Wenn Sie ein CBD-Produkt einnehmen und einen Drogentest durchführen, besteht die Gefahr eines positiven Ergebnisses für Cannabis. Sogar THC-freie CBD-Produkte können dies verursachen, da einige Tests auf alle Cannabinoide anspringen. Urintests können möglicherweise ein positiv Testergebnis auf THC liefern. Sie haben jedoch immer das Recht, stattdessen eine Blutprobe zu fordern und Bluttests zeigen immer mehr Details. Wenn Sie Drogentests an Ihrem Arbeitsplatz durchführen müssen, können Sie Ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass Sie ein Nahrungsergänzungsmittel aus Nutzhanf einnehmen und somit positiv auf Cannabis getestet werden könnten.
Physikalische Wechselwirkungen
CBD und THC Cannabinoide reagieren unterschiedlich mit dem Körper. Während CBD indirekte Effekte habe, ist THC für die Aktivierung der CB1- und CB2-Rezeptoren verantwortlich. Da sich THC leicht mit CB1 verbindet, stimuliert es den Körper. Daraus ergibt sich folgendes:
- Müdigkeit
- Hunger
- Veränderte Sinneswahrnehmungen
- Entspannung
CBD interagiert indirekt mit CB1-Rezeptoren in Rahmen eines Prozesses namens Modulation. Der Grund, warum CBD gerne verwendet wird, ist seine mögliche Fähigkeit, eine Reihe von Rezeptoren in unserem Körper beeinflussen zu können.
Medizinische Verwendung
CBD und THC können viele Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten haben. Die beiden Cannabinoide werden auf unterschiedliche Art und Weise verwendet. Zu den verschiedenen möglichen Verwendungszwecken könnten unter anderem zählen:
CBD
- Könnte als Schmerzmittel verwendet werden1. Mehr dazu im Artikel über CBD bei Schmerzen
- Könnte gegen Entzündungen unterstützend wirken2
- Könnte gegen Angststörungen verwendet werden3. Mehr dazu im Artikel über CBD bei Angst
- Könnte das Nervensystem schützen4
- Könnte gegen Tumore wirksam sein5. Mehr dazu im Artikel CBD bei Krebs
- Könnte als Antikonvulsivum zum Einsatz kommen6. Mehr dazu im Artikel CBD bei Epilepsie
THC
- Mögliche Muskelentspannung
- Könnte ein Appetitanreger sein
- Könnte für Euphorie und Entspannung sorgen
- Mögliches Antiemetikum
- Mögliches Schmerzmittel
- Könnte den Schlaf fördern
Was ist der Entourage-Effekt?
Der so genannte Entourage-Effekt tritt auf, wenn natürliche Komponenten in einer Pflanze mit dem Körper zusammenwirken, um einen stärkeren Effekt auszuüben. Diese Wirkung ist stärker, als wenn einer dieser Komponenten allein verwendet wird. Es ist ein synergistischer Effekt, wenn mehrere Verbindungen in ihrem natürlichen Zustand miteinander kombiniert werden. Es gibt also einen Multiplikatoreffekt und keinen Summeneffekt. Der Entourage-Effekt bedeuted in diesem Fall, dass die gesamte Pflanze mehr Wirkung bei der Behandlung medizinischer Symptome haben könnte, als isolierte Wirkstoffe.
Wie funktioniert CBD ohne THC?
Die meisten Menschen fragen sich, ob sie Cannabis ohne THC legal verwenden können. Die Antwort ist, dass sie es in Deutschland und den meisten europäischen Ländern können. Dies ist eine Erleichterung für Menschen, die Cannabis legal verwenden möchten, ohne die euphorische Wirkung von THC zu erleben. CBD Öl enthält essentielle Mineralien und Vitamine, Fettsäuren, Chlorophyll, Ballaststoffe, Proteine und Flavonoide. In Vollspektrum-CBD-Produkten finden sich auch Spuren von THC wieder, die den rechtlichen Grenzwert von 0,2% nicht überschreiten.
THC oder CBD?
THC und CBD haben mehrere Vorteile, und es kann schwierig sein, zu entscheiden, welches Cannabinoid primär verwendet werden soll. Es läuft alles auf die persönlichen Vorlieben und den Grund für die Verwendung von THC oder CBD hinaus. Auch die Rechtmäßigkeit der beiden kommt einem in den Sinn, wenn man eine Entscheidung treffen muss.
In den meisten Ländern ist die Verwendung von Marihuana und THC noch stark restriktiv reguliert. Die Verwendung von reinem CBD oder CBD-Produkten mit weniger als 0,2 % THC-Anteil ist jedoch weit weniger beschränkt. Menschen, die beabsichtigen, high zu werden, sollten lieber THC und nicht CBD verwenden. Es gibt eine Gruppe von Menschen, die THC überhaupt nicht verwenden sollten, wie zum Beispiel Profisportler und Arbeitnehmer, die regelmäßig auf Drogenkonsum getestet werden.
Ist CBD besser als THC?
Wir können nicht schlüssig sagen, dass CBD besser ist als THC. Die Verwendung der Cannabis-Pflanze hat unterschiedliche Auswirkungen auf Menschen. Verschiedene Faktoren, wie z.B. die genetische Ausstattung, die Geschichte des Drogenkonsums und persönliche Erwartungen, bestimmen die Präferenz.
Es ist sehr wichtig zu beachten, dass CBD sehr wenige und relativ harmlose bekannte Nebenwirkungen hat. Auf der anderen Seite hat THC wesentlich stärkere potentielle Nebenwirkungen. Zu den Nebenwirkungen gehören unter anderem Angst und Paranoia. CBD könnte verwendet werden, um gegen psychotische Störungen unterstützend zu wirken.
Fazit
Wenn die beiden Cannabinoide zusammen verwendet werden, könnte eine wesentlich größere Anzahl von Krankheiten behandelt werden. Zum Beispiel wird untersucht, ob die Kombination von CBD Öl und THC bei Depressionen, Migräne und Arthritis zum Einsatz kommen kann. Man sollte weder THC noch CBD als besser bezeichnen, sondern jedes für seinen Verwendungszweck nutzen. Dieser Ansatz lässt uns die Vorteile dieser Cannabinoide voll ausschöpfen.
Einzelnachweise
- Izzo, Angelo A., et al. „Non-psychotropic plant cannabinoids: new therapeutic opportunities from an ancient herb.“ Trends in pharmacological sciences 30.10 (2009): 515-527. [↩]
- Nagarkatti, Prakash, et al. „Cannabinoids as novel anti-inflammatory drugs.“ Future medicinal chemistry 1.7 (2009): 1333-1349. [↩]
- Blessing, Esther M., et al. „Cannabidiol as a potential treatment for anxiety disorders.“ Neurotherapeutics 12.4 (2015): 825-836. [↩]
- Iuvone, Teresa, et al. „Cannabidiol: a promising drug for neurodegenerative disorders?.“ CNS neuroscience & therapeutics 15.1 (2009): 65-75. [↩]
- Massi, Paola, et al. „Cannabidiol as potential anticancer drug.“ British journal of clinical pharmacology 75.2 (2013): 303-312 [↩]
- Cilio, Maria Roberta, Elizabeth A. Thiele, and Orrin Devinsky. „The case for assessing cannabidiol in epilepsy.“ Epilepsia 55.6 (2014): 787-790 [↩]