Allgemeines über ADHS
ADHS ist eine Gruppe von emotionalen- und Verhaltensstörungen, die durch drei Arten von Symptomen gekennzeichnet ist, die einzeln oder in Kombination auftreten können: Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivitäts- und Hyperkinesiesymptome sowie Probleme des Impulsivitätsmanagements.
Sowohl Kinder als auch Erwachsene können Symptome von ADHS aufweisen. Bei ADHS wird das Zusammenspiel von Botenstoffen im menschlichen Gehirn (Neurotransmittern) verändert. Vor allem Dopamin und Noradrenalin sind dabei wesentliche Einflussfaktoren.
Wie könnte CBD bei ADHS wirken?
ADHS ist durch niedrige Dopamin-Werte gekennzeichnet. Dopamin ist der Neurotransmitter, der die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns wie Gedächtnis, Aufmerksamkeitsniveau und Stimmung steuert. Niedrige Konzentrationen dieser Substanz verursachen eine Manifestation der Aufmerksamkeitsstörung.
Die deutschen Forscher Häußermann und Wagner kamen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Cannabidiol die Übertragung der chemischen Neurotransmitter Serotonin und Dopamin im Gehirn unterstütze, was zu einer Verbesserung kognitiver Prozesse beitragen könnte1. Eine signifikante Reduzierung der Hyperaktivität sowie eine Steigerung der sozialen Interaktion konnte in einer Tierstudie belegt werden2. Der Cannabis Health Index (CHI) ist ein evidenzbasiertes Bewertungssystem entwickelt von U. Blesching Ph.D., welches die medizinische Wirksamkeit von Cannabisprodukten auf einer Skala von 0 (keine beobachtbare therapeutische Wirkung) bis 5 (signifikanter und wissenschaftlich belegte therapeutische Wirkung) bewertet. Hier erreicht CBD einen Wert von 2, also „Possible-to-probable efficacy in treatment of this condition“3.
Demnach könnte CBD helfen, die Konzentrationsschwäche von ADHS-Patienten zu mindern, indem es die Adenosinrezeptoren in ihrem Gehirn aktiver macht und dadurch Angstzustände reduziert. Es könnte Ablenkungen und die Hyperaktivität minimieren, die den Alltag von ADHS-Patienten bestimmen.
Mögliche Vorteile der Anwendung von CBD bei ADHS
Medikamente wie Ritalin und Adderall kommen normalerweise bei der Behandlung von ADHS zur Anwendung. Diese Medikamente verursachen jedoch verschiedene Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen. Bei der Anwendung von CBD ist hingegen kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen4.
Obwohl CBD Öl aus der Cannabis-Pflanze extrahiert wird, hat es keine psychoaktive Wirkung wie THC, denn dieses wird während des Extraktionsprozesses entfernt. THC ist die chemische Substanz, welche die psychoaktive Wirkung von Cannabis verursacht. Bei niedriger Konzentration von THC tritt das Rauschgefühl nicht ein.
Mögliche Nebenwirkungen bei der Anwendung von CBD bei ADHS
Während CBD allgemein als sicher gilt, werden einige Patienten ud Patientinnen eventuell Nebenwirkungen bemerken. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und ein trockener Mund. Die Symptome treten allerdings selten auf und sind auch nicht so schwerwiegend wie solche, die durch manche herkömmliche Medikamente zur Behandlung von ADS/ADHS verursacht werden.
CBD Dosierung zur unterstützenden Behandlung bei ADHS
Unterschiedliche Ausprägungen von ADHS erfordern unterschiedliche Mengen an CBD Öl. Amerikanischen Quellen empfehlen bei der Dosierung für Kinder mit ADHS zwischen fünf und zehn Tropfen 5% CBD Öl, die dreimal täglich eingenommen werden. Diese Dosierung könne später stufenweise später gesteigert und bis zum Abklingen der Symptome angewendet werden. Wir raten ihnen jedoch vorsichtshalber davon ab, CBD bei Kindern anzuwenden. Bitte bewahren Sie Ihre CBD-Produkte auch außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
Bei Erwachsenen empfehlen wir zur Einstellung von CBD-Dosierungen die Step-Up Methode nach Leinow und Birnbaum. Sie sieht speziell bei ADHS vor, mit einer Mikrodosierung zu beginnen und bei Bedarf auf eine Standarddosierung zu wechseln. Dazu lesen Sie den Artikel über CBD Dosierung.
Disclaimer: Aus rechtlichen Gründen dürfen wir bei Hemppedia keine spezifische Empfehlung aussprechen, CBD-Produkte bei Kindern anzuwenden.
Was sagen Studien über den Einsatz von CBD zur Behandlung von ADHS?
In einer Studie zur Wirksamkeit von Cannabis bei ADHS zeigten Patienten, die CBD Öl zur Unterstützung verwendeten, eine Verringerung der Hyperaktivität, eine verbesserte Schlafqualität und eine erhöhte Konzentration. Diese Studie wurde im Jahr 2014 mit 30 Teilnehmern von Dr. Eva Milz mit Unterstützung von Dr. Franjo Grotenhermen in Deutschland durchgeführt. 30 Patienten, bei denen herkömmliche Medikamente keine Wirkung zeigten, reagierten positiv auf CBD5.
In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2013 wurde CBD Öl für Patienten mit Selbstmedikation vorgestellt. Nach einiger Zeit berichteten die Patienten von einer Erleichterung in Bezug auf ihre Impulsivität und Hyperaktivität, die für die Aufmerksamkeitsdefizitstörung charakteristisch sind.
Andere Forschungen berufen sich auf eine Studie, die am Londoner Kings College durchgeführt wurde und eine randomisierte Studie über die Auswirkungen von CBD auf ADHS bei ausgewählten Patienten und Patientinnen beinhaltet. Die Patienten berichteten von verbesserten kognitiven Fähigkeiten, einer reduzierten Hyperaktivität und höherer Konzentration.
Einzelnachweise
- Häußermann, Klaus, and Ute Wagner. „Cannabidiol: the rising star among the cannabinoids?.“ Pharmakon 5.2 (2017): 123-128. [↩]
- Anand Gurrajan, David A Taylor and Daniel T Malone: „Cannabidiol and clozapine reverse MK-801-induced deficits in social interaction and hyperactivity in Sprague-Dawley rats“ In: „Journal of Psychopharmacology.“ Nr. 26(10), 2012, S. 1317-32. doi: 1177/0269881112441865. [↩]
- Leonard Leinow, Juliana Birnbaum (Hrsg): „CBD: A Patient’s Guide to Medicinal Cannabis.“ North Atlantic Books, Berkeley 2017. [↩]
- Iffland, Kerstin, and Franjo Grotenhermen. „An update on safety and side effects of cannabidiol: a review of clinical data and relevant animal studies.“ Cannabis and cannabinoid research2.1 (2017): 139-154. [↩]
- Milz, Eva, and Franjo Grotenhermen. „Successful therapy of treatment resistant adult ADHD with cannabis: experience from a medical practice with 30 patients.“ Abstract book of the Cannabinoid Conference. 2015. [↩]