Was ist ALS?
ALS, oder Amyotrophe Lateralsklerose, ist eine neuromuskuläre Erkrankung, welche die Bewegung der Körpermuskulatur beeinträchtigt. Dies geschieht durch die Degeneration von Motoneuronen2. Motoneuronen sind die Nervenzellen, die in Verbindung mit dem Gehirn stehen, um Kommandos an die beteiligten Muskeln weiterzuleiten. Bei dieser Erkrankung sind die Motoneuronen betroffen, d.h. diese Botschaften werden nicht an die entsprechenden Muskeln übertragen. Das bedeutet, dass der Bewegungsprozess stark beeinträchtigt ist und die Patienten entweder nicht in der Lage sind, sich wie gewünscht zu bewegen, oder ihre Körperteile setzen sich willkürlich in Bewegung. Laut der Kalapa-Klinik haben Menschen mit dieser Diagnose eine geringere Lebenserwartung, obwohl dies natürlich von der medizinischen Betreuung abhängt. Zu den Symptomen gehören eine undeutliche Sprache, anhaltende Muskelschwäche und Muskeldegeneration, Krämpfe und unwillkürliche Muskelbewegungen in Form von Zuckungen. Amyotrophe Lateralsklerose wird durch eine genetische Mutation hervorgerufen, so dass vor allem Menschen an ALS erkranken, in deren Familie es bereits Betroffene gibt. Es handelt sich demnach um eine Erbkrankheit. Zu den weiteren Risikofaktoren gehört auch das Alter, da ältere Menschen häufiger ALS entwickeln als jüngere. Außerdem wurde berichtet, dass ALS bei Männern häufiger vorkommt als bei Frauen3.Warum könnte CBD bei ALS-Symptomen eingesetzt werden?
CBD hat vielfältige Effekte auf den Körper und ist sehr vielversprechend bei ALS:- Einerseits könnte es die Speichelproduktion reduzieren. Die Patienten können ihre Muskelbewegungen nicht kontrollieren, auch nicht die im Mund, so dass sich zu viel Speichel ansammelt.
- Außerdem sorgt CBD für Entspannung der Körpermuskulatur. Wenn eine Person an ALS leidet, ziehen sich ihre Körpermuskeln oft unkontrolliert zusammen. Dem kann entgegengewirkt werden.
- Die Betroffenen leiden unter immensen Schmerzen als Folge einer neuromuskulären Fehlfunktion. CBD könnte unterstützend wirken, indem es die Schmerzen der Patienten und Patientinnen lindert4. Mehr dazu im Artikel zu CBD bei chronischen Schmerzen.
- CBD könnte auch bei Schlafstörungen helfen, wie in in diesem Artikel genauer beschrieben wird. ALS-Patienten haben aufgrund ihrer Symptome häufig Schlafprobleme.
- Viele Krankheiten führen zu einem Appetitverlust, und bei ALS ist das nicht anders. CBD könnte den Vorteil haben, dass der Appetit der Patienten wieder zurückkehrt, so dass die Nahrungsaufnahme leichter fällt5.
Endocannabinoid-System & ALS
Bei der Behandlung von ALS kommt die Rolle des CBD auf die Enzymfunktion zum Tragen. Wie bereits erwähnt, tritt ALS auf, wenn die motorischen Neuronen des Körpers zu sterben beginnen. Dies passiert, weil sich die Abfallprodukte, die während der Arbeit der Motoneuronen entstehen, in den Zellen ansammeln und nicht durch ein Enzym, die so genannte Superoxiddismutase, eliminiert werden. Diese Abfallprodukte können, wenn sie nicht entfernt werden, die DNA des Motoneurons stark schädigen. CBD könnte dank seiner antioxidativen Eigenschaften die Menge an Abfällen reduzieren, die in den Zellen durch enzymatische Prozesse anfallen6.Dosierung von CBD bei ALS
Natürlich sollten Patienten CBD bei ALS nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Die Dosierung des CBD hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Zum Beispiel, wird Betroffenen, die die Krankheit noch nicht so lange haben, eine geringere Dosis empfohlen als Patienten und Patientinnen, die schon länger erkrankt sind. Außerdem können die Schmerzen ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sein, was bedeutet, dass potenziell weniger CBD zur Schmerzlinderung benötigt wird. Bei richtiger Anwendung könnte CBD für viele Menschen mit der Diagnose ALS eine gute Option sein. Lesen Sie hier über die Dosierungsmethode nach Leinow und Birnbaum. Sie hilft, die optimale Menge an CBD individuell herauszufinden. Bei ALS wird demnach eine Standard- bin Makrodosierung empfohlen.Was Studien zeigen
Studien zu den Auswirkungen von CBD bei ALS wurden von der Kaplan-Klinik durchgeführt. Auch die Complutense Universität in Spanien verabreichte Mäusen mit ALS CBD Öl, und die Krankheit schritt in der Tat weniger schnell voran. Die Forschung zeigt auch, dass CBD Öl hilft, die Funktion des Nervensystems zu regulieren, z.B. indem es die Geschwindigkeit erhöht, mit der chemische Verbindungen, die an der Muskelbewegung beteiligt sind, abgebaut werden. Das ist eine gute Nachricht für Patienten, deren Muskelbewegungen bereits beeinträchtigt ist. Insgesamt zeigen die Untersuchungen, dass CBD einen großen Beitrag dazu leistet, ALS-Patienten bei der Behandlung der Erkrankung zu helfen und Symptome zu lindern.Fazit
Zusammenfassend könnte CBD bei ALS nützlich sein. Da die Krankheit starke Schmerzen und viele weitere Beschwerden verursacht, ist es sehr wichtig, dass diese gelindert werden, um die Lebenserwartung und -qualität des Patienten zu erhöhen. CBD-Öl hat bestimmte Eigenschaften, die Schmerzen lindern und die Muskulatur entspannen. CBD sollte gemäß den Anweisungen verwendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen und unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Patienten könnten die Anwendung von CBD auch durch andere geeignete Medikamente und Therapien ergänzen, sofern Wechselwirkungen ausgeschlossen werden können.Einzelnachweise
- Kogan, Natalya M., and Raphael Mechoulam. „Cannabinoids in health and disease.“ Dialogues in clinical neuroscience 9.4 (2007): 413. [↩]
- Gastl, R., and A. C. Ludolph. „Amyotrophe Lateralsklerose.“ Der Nervenarzt 78.12 (2007): 1449-1459. [↩]
- Gastl, R., and A. C. Ludolph. „Amyotrophe Lateralsklerose.“ Der Nervenarzt 78.12 (2007): 1449-1459. [↩]
- Fernández-Ruiz, Javier, María A. Moro, and José Martínez-Orgado. „Cannabinoids in neurodegenerative disorders and stroke/brain trauma: from preclinical models to clinical applications.“ Neurotherapeutics 12.4 (2015): 793-806. [↩]
- Carter, Gregory T., et al. „Cannabis and amyotrophic lateral sclerosis: hypothetical and practical applications, and a call for clinical trials.“ American Journal of Hospice and Palliative Medicine® 27.5 (2010): 347-356. [↩]
- Kendall, Debra A., and Guillermo A. Yudowski. „Cannabinoid receptors in the central nervous system: their signaling and roles in disease.“ Frontiers in cellular neuroscience 10 (2017): 294. [↩]