Was ist Epilepsie?
Die genauen Ursachen von Epilepsien sind nicht vollständig bekannt, aber Forscher gehen davon aus, dass sie auf folgende Aspekte zurückzuführen sein könnte:
- Schlaganfall
- Unzureichende Sauerstoffversorgung bei der Geburt
- Kopfverletzungen
- Unzureichende Blutzucker- und Natriumwerte
- Hirntumore
- Hirnverletzungen
- Genetische Disposition
Wirkung von Cannabis bei Anfällen
Wenn jemand Cannabis erwähnt, kommt es häufig dazu, dass beistehende Leute sehr skeptisch reagieren. Deshalb ignorieren sie das Gesamtbild und den hohen medizinischen Wert, der mit Wirkstoffen der Hanfpflanze, den Cannabinoiden, einhergeht. Insbesondere bei Spastiken, Tourette und Epilepsie kommt bereits medizinisches Cannabis zum Einsatz.
Einen sehr anschaulichen Beitrag, wie Cannabis bei Ticks wirkt, strahlte Sat.1 aus:
Was ist Cannabidiol (CBD)?
Cannabis-Pflanzen haben eine Vielzahl an Wirkstoffen, den Cannabinoiden. Zu den wichtigsten gehören THC, das eine psychoaktive Wirkung besitzt, und CBD, welches nicht berauscht. Man vermutet das CBD viele gesundheitliche Vorteile zu bringt und erfreut sich deshalb wachsender Beliebtheit. Im Gegensatz zu THC, ist CBD an sich nämlich nicht illegal (zum Artikel: In welchen Ländern ist CBD legal).
Wie könnte CBD epileptische Anfälle stoppen?
Forscher kamen bereits in den 70er Jahren zu dem Ergebnis1 , das Cannabidiol antikonvulsive Eigenschaften besitzt. Antikonvulsiva (auch Antiepileptika genannt) werden gegen epileptische Anfälle eingesetzt. Etwa ein Drittel der Epilepsie-Patienten haben eine sog. behandlungsresistente Form.
Eine 2013 im Fachmagazin „Epilepsy & Behavior“ veröffentlichte Studie2 untersuchte CBD angereichertes Medizinalcannabis bei Kindern mit behandlungsresistenter Epilepsie. Von 19 Versuchsteilnehmern hatten 13 das Dravet-Syndrom, 4 das Doose-Syndrom und jeweils ein Kind litt am Lennox-Gastaut-Syndrom sowie an idiopathischer Epilepsie.
Im Ergebnis berichteten 16 der 19 Teilnehmer (84%) von einer Abnahme der Anfälle, zwei davon waren sogar anfallfrei. Positive Nebeneffekte waren verbesserte Stimmung und Schlaf. Insbesondere die Schlafqualität bei Doose-Syndrom-Patienten könnte positiv durch CBD beeinflusst werden. Das legt eine weitere Studie nahe, die CBD als Behandlungsmethode von nächtlichem Schnarchen vorschlägt3.
Ergebnisse der Studie von Porter, Brenda E., and Catherine Jacobson2 :
Diagnose | Alter | CBD Ein-nahme Monate | CBD (mg/ kg/ Tag) | THC (mg/ kg/ Tag) | Anfälle pro Tag vor CBD | Anfälle pro Tag mit CBD | Abgesetzte Medikamente während CBD |
|
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1 | Lennox-Gastaut | 7 ♀ | >12 | ? | ? | >100 | 1-2 | Banzel, Onfi |
2 | Dravet | 14 ♀ | >4 | 14 | 0.5 | 5 | 0-1 | |
3 | EFMR | 12 ♀ | 2-4 | 7 | 0.5 | 12 | 0-1 | |
4 | Dravet | 7 ♂ | >4 | 8 | 0.25-0.5 | 7 | 7 | |
5 | Dravet | 6 ♀ | >4 | 4 | 0.1-0.25 | 30-40 | 0-1 | Onfi |
6 | Dravet | 16 ♀ | >4 | 1-2 | 0.02-0.1 | 1 | 0-1 | Onfi |
7 | Dravet | 13 ♂ | 3-4 | 4 | 0.02-0.1 | 6 | 4 | Phenobarbital, Depakote |
8 | Dravet | >4 | ? | ? | 0-1 | 0-1 | Klonopin | |
9 | Dravet | ♂ | >4 | 3-4 | 0.04-0.2 | 15-70 | 0-1 | STP, Topamax, Depakote |
10 | Dravet | >4 | 4 | 0.2-0.4 | 30-40 | 3-7 | STP | |
11 | Dravet | 8 ♀ | >12 | ? | ? | 1-2 | 0-1 | STP, Onfi, Depakote |
12 | Dravet | 7 ♀ | >4 | 3-4 | 0.04-0.2 | >3 | 0-2 | Ongi, Zonegran, Depakote |
13 | Doose | 9 ♀ | >4 | 10-13 | 0.5 | 10-35 | 0 | Lorazepam, Ethosuximide |
14 | Dravet | 2 ♂ | >4 | 7 | 0.08-0.4 | 0-1 | 0 | |
15 | Doose | 0.5 | <0.5 | 0.01-0.05 | 0-1 | 0-1 | ||
16 | Doose | 11 ♂ | 1-2 | 6 | 0.6-0.8 | 3 | 0-1 | |
17 | Doose | 1-2 | 6 | 0 | 15-20 | 0-3 | Steroids | |
18 | Idiopathic | ♀ | <1 | 28 | 0.5-0.7 | 1-2 | 1 | Valproic acid |
19 | Dravet | 6 ♀ | >4 | 1 | 0.06-0.3 | 0-1 | 0-1 |
Während der Dauer, in der CBD eingenommen wurde, haben die Patienten die Medikamente Banzel, Onfi, Phenobarbital, Depakote, Klonipin, STP, Topamax, Zonegran, Lorazepam, Ethosuximide, Steroide und Valproinsäure abgesetzt. Bitte wenden Sie sich immer an einen Arzt bevor Sie Medikamente absetzen. Die CBD-Dosierungen in der Studie sind teilweise extrem hoch. Zudem empfiehlt Hemppedia ausdrücklich nicht die Anwendung von CBD-Produkten bei Kindern.
Was sind Vorteile von CBD bei Epilepsie?
Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die sich aus der Verwendung von CBD zur Anwendung bei Epilepsie ergeben könnten. Zu diesem Urteil kommen eine ganze Reihe von Studien u.a. von Karler et.al.4, Porter et.al.5, Devinksky, Orrin et.al.6 sowie Cunha et.al.7.
Zu diesen Vorteilen gehören die folgenden:
1. CBD verursacht keine bekannten schweren Nebenwirkungen
CBD könnte bei der Behandlung von Epilepsie unterstützend wirken, wie von Devinsky et. al. 2014 untersucht. Dabei konnten bei Makro-Dosierungen bis zu 1500mg/Tag keine gefährlichen Nebenwirkungen festgestellt werden6. Nebenwirkungen in der Studie von Porter, Brenda E., and Catherine Jacobson beinhalteten erhöhte Müdigkeit bei einigen Kindern2.
2. Fähigkeit zur Interaktion mit Gehirnrezeptoren
Gehirnrezeptoren spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Anfällen. Wenn jemand an neuroglialen Störungen leidet, ist das Gehirn nicht in der Lage, Stimmung, Appetit, Bewegung, Emotionen, Koordination und Entzündung zu steuern, was zu Anfällen führt. Labra et. al kamen 2018 zu dem Ergebnis, dass Cannabinoide eine Rolle bei der Regulierung der Öffnung der Hemichannels haben, denen eine Schlüsselrolle zukommt8.
3. CBD ist erschwinglicher als viele Medikamente
Die Verwendung von CBD Öl könnte im Vergleich zu anderen epileptischen Behandlungsmethoden günstiger sein. Ausschlaggebend ist dabei jedoch die Menge und der CBD-Gehalt der benötigten CBD-Produkte.
4. Unterstützt das Endocannabinoid-System
Ein starkes und effizientes ECS-System reguliert den Energiehaushalt des Körpers9. So könnte der Körper Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden, besser bekämpfen und sich selbst heilen. Ergänzung durch CBD könnte Ihrem Körper das dringend benötigte ausgeglichene ECS-System fördern.
Was sind die Nebenwirkungen von CBD bei Epilepsie
Wie jedes andere Medikament, hat auch CBD bestimmte Nebenwirkungen, auf die wir achten müssen. Die Patienten können Nebenwirkungen wie folgt wahrnehmen:
- Schläfrigkeit2
- Niedriger Blutdruck
- Trockener Mund
- Erhöhter Tremor
All diese Zustände treten nach der ersten Verwendung von CBD Öl auf, und einige von ihnen sind mit anderen Krankheiten verbunden. Wenn Sie anfällig für andere Krankheiten sind, sollten Sie den Arzt kontaktieren, bevor Sie das CBD Öl verwenden.
CBD-Dosierung für Epilepsie
Bevor Sie CBD Öl oder andere CBD Produkte verwenden, lesen Sie bitte die ausführliche Anleitung zur Dosierung von CBD. Dort wird die Step-Up Methode nach Leinow und Birnbaum vorgestellt, die einfach anzuwenden ist und die optimale Dosierung sehr genau ermitteln kann. Bei Epilepsie wird empfohlen, mit einer Mikrodosierung zu beginnen. Anschließend kann bei Bedarf auf eine Standarddosierung gewechselt werden.
Disclaimer: Aus rechtlichen Gründen dürfen wir bei Hemppedia keine spezifische Empfehlung aussprechen, CBD-Produkte bei Kindern anzuwenden.
Erfahrungsberichte von CBD-Nutzern bei Epilepsie
Es gibt eine Reihe von Erfahrungsberichten über positive Ergebnisse von Patienten, die CBD zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt haben. Einige der Geschichten haben einen langen Weg zurückgelegt, um in die Medien zu gelangen.
- Wie CBD einem Jungen bei Epilepsie half (englisch):
- Auch bei Tieren wie z.B. bei Hunden mit Anfällen und Muskelkrämpfen kommt CBD zum Einsatz.
Historie zu CBD bei Epilepsie
Während die moderne Medizin, gerade erst das große Potenzial von CBD entdeckt, wird Hanf schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze eingesetzt:
• In 2.700 v. Chr. wurde bei archäologischen Ausgrabungen ein Grab ausgehoben, das eine große Menge Cannabis enthielt10. Es wurde konserviert und vermutlich als Heilmittel zur Behandlung verschiedener Krankheiten, einschließlich Epilepsie, eingesetzt.
• Beschreibungen von Medikament wurden bereits 1843 von W. B. O’Shaughnessy, einem kompetenten Arzt, veröffentlicht11. Diese Veröffentlichung bestätigt die wertvollen Eigenschaften von Cannabis.
Fazit
Epilepsie ist oft durch wiederkehrende epileptische Anfälle gekennzeichnet, die nicht durch eigene Provokation hervorgerufen werden. Sie können jederzeit ohne Vorwarnung auftreten und stellen somit ein Risiko für die betroffene Person dar. CBD hat antikonvulsive Eigenschaften, die laut der zitierten Studien effizient die Anzahl dieser Anfälle reduziert könnten. Außerdem könnte es gegen die Symptome der Epilepsie unterstützend wirken. Eine Liste mit in Deutschland erhältlichen CBD Produkten finden Sie im Verbrauchertest von Hemppedia.
Einzelnachweise
- Karler, Ralph, William Cely, and Stuart A. Turkanis. „The anticonvulsant activity of cannabidiol and cannabinol.“ Life Sciences 13.11 (1973): 1527-1531. [↩]
- Porter, Brenda E., and Catherine Jacobson. „Report of a parent survey of cannabidiol-enriched cannabis use in pediatric treatment-resistant epilepsy.“ Epilepsy & Behavior 29.3 (2013): 574-577. [↩] [↩] [↩] [↩]
- Guy, Geoffrey, et al. „Use of cannabidiol in the treatment of nocturnal snoring.“ U.S. Patent Application No. 15/519,244. [↩]
- Karler, Ralph, William Cely, and Stuart A. Turkanis. „The anticonvulsant activity of cannabidiol and cannabinol.“ Life Sciences 13.11 (1973): 1527-1531. [↩]
- Porter, Brenda E., and Catherine Jacobson. „Report of a parent survey of cannabidiol-enriched cannabis use in pediatric treatment-resistant epilepsy.“ Epilepsy & Behavior 29.3 (2013): 574-577. [↩]
- Devinsky, Orrin, et al. „Cannabidiol: pharmacology and potential therapeutic role in epilepsy and other neuropsychiatric disorders.“ Epilepsia 55.6 (2014): 791-802. [↩] [↩]
- Cunha, Jomar M., et al. „Chronic administration of cannabidiol to healthy volunteers and epileptic patients.“ Pharmacology 21.3 (1980): 175-185. [↩]
- Labra, Valeria C., et al. „The neuroglial dialog between cannabinoids and hemichannels.“ Frontiers in molecular neuroscience 11 (2018): 79. [↩]
- Pagotto, Uberto, et al. „The emerging role of the endocannabinoid system in endocrine regulation and energy balance.“ Endocrine reviews 27.1 (2005): 73-100. [↩]
- Perucca, Emilio. „Cannabinoids in the treatment of epilepsy: hard evidence at last?.“ Journal of epilepsy research 7.2 (2017): 61. [↩]
- Gloss, David, and Barbara Vickrey. „Cannabinoids for epilepsy.“ Cochrane database of systematic reviews 3 (2014). [↩]